Wir tragen gemeinsam die Verantwortung für die Herzstücke unseres Projektes, die seine Essenz ausmachen. Unsere Organisation ergibt sich aus den vier Bausteinen:
Prozesse, Werte, Formate und Rituale.
Unsere Prozesse sind wie das Rückgrat, das uns ermöglicht, unsere Ziele zu erreichen und unsere Arbeit effizient zu gestalten. Die Werte, die wir teilen und leben, bilden das Fundament, auf dem unser gesamtes Projekt ruht, und sie leiten uns in jeder Entscheidung und Handlung. Die Formate sind die Bausteine, die den Rahmen für den Austausch von Ideen und Informationen bilden und sicherstellen, dass unsere Arbeit konsistent und zielführend ist. Und schließlich sind unsere Rituale wie die vitalisierenden Rhythmen, die unser Teamleben durchdringen und unser Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, indem sie uns dazu ermutigen, gemeinsam Höhen und Tiefen zu erleben.
Unverhandelbares
Community Prozesse sind für alle Mitglieder Voraussetzung, um ein Teil des Dorfes zu sein. Auch bodenständige Arbeiten für alle.
- 2 mal im Jahr Community Building nach M. Scott Peck (zwei Wochenenden)
- 1 mal im Jahr Planungsklausur (ein Wochenende)
- Min. 1 Mal im Monat Wir-Meeting (Donnerstag 16:00-18:00) (eventuell ein anderes Format für Menschen, die an diesem Tag immer arbeiten müssen)
- Mitgliedsbeitrag
- Hüter/ Aufgaben auf allgemeiner Ebene übernehmen. (Beitragen an der Basis, egal, ob putzen, aufräumen oder kochen)
„Das größte Kapital eines Unternehmens sind die Menschen, die es führen und die Beziehungen, die sie aufbauen.“
Prozesse
Da, wo Meschen zusammenkommen sind auch vielfältige Konflikte, Widersprüche und starke Gefühle präsent.
Wir schätzen konstruktive Auseinandersetzung miteinander und bemühen uns, (soziale) Herausforderungen als Gelegenheit für Wachstum und Verbesserung zu nutzen.
Eine kontinuierliche Reflexion und persönliche Anpassungsprozesse sind Schlüsselelemente, um ein gesundes und produktives Gemeinschaftsumfeld aufrechtzuerhalten.
Uns ist wichtig, dass wir eigene Überzeugungen immer wieder hinterfragen und Feedback von der Community in Bezug auf das Projekt annehmen.
Auch eigene Stressmuster ansehen und offen damit umgehen lernen ist essentiell, vorallem, wenn ein Umfeld auf Augenhöhe mit flachen Hierarchien besteht, wie wir es anstreben.
Deschooling Prozess
Als Erwachsene innerhalb einer Gemeinschaft, in der Veränderungsarbeit im Mittelpunkt steht, bedeutet es, sich von traditionellen Vorstellungen von Bildung und Lebensführung zu lösen. In dieser Umgebung steht die Freiheit der Wahl im Vordergrund, und jede/r Einzelne hat die Möglichkeit, seine/ihre Interessen zu erkunden und selbstbestimmt zu lernen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Schul-Traumen und den entstandenen Blockaden wird unvermeidbar. Selbstregulationsfähigkeiten zu entwickeln und die Vielfalt der individuellen Lernwege zu respektieren, ist ein Teil des Prozesses.
Selbstverantwortung und Mitverantwortung
Selbstverständnis von Bedürfnissen und Befindlichkeiten. Ich weiß, wofür ich verantwortlich bin. Ich kenne meine Aufgaben, ich weiß, wo ich mir Hilfe hole. Ich kenne den angemessenen Rahmen. Ich fühle mich mitverantwortlich, dass das große Ganze funktioniert.
Ich mache mich sichtbar mit meinen Anliegen oder Themen.
Ich lerne und trage Selbstverantwortung für mein Innenleben (Emotionen).
Clearing Gespräche
Diese Gespräche sind eher emotional und weniger strukturiert, da der Fokus darauf liegt, Dampf abzulassen und Unterstützung oder Verständnis zu erhalten.
Jemand kann seine Gefühle, Frustrationen oder Sorgen offen und ohne Zurückhaltung mit einer anderen Person teilen. Das Ziel ist, emotionale Last oder Stress abzubauen, indem man seine Gedanken und Emotionen rauslässt.
Im weiteren Verlauf, ein tieferes und konstruktives Gespräch zu suchen, ist jedenfalls sinnvoll und notwendig.
Krisenbewältigung
Die Krisenbewältigung in einer Gemeinschaft erfordert eine holistische und kooperative Herangehensweise, bei der die Stärken und Ressourcen der Gemeinschaft genutzt werden. Es wird versucht, auch das gesamte soziale, emotionale, wirtschaftliche und kulturelle Gefüge der Gemeinschaft zu berücksichtigen.
Jeder hat die Selbstverantwortung, Probleme oder Konflikte transparent zu machen und diese bei der nächsten Gelegenheit zu adressieren.
Für Konflikte oder Krisen außerhalb der Gemeinschaft gibt es die Möglichkeit, Austausch zu suchen oder, wenn das nicht ausreicht, auf die Kompetenzen einzelner Professionisten und Professionistinnen im Projekt zurückzugreifen. z.B Aufstellungen, Coaching,..
Wir sind jedoch keine Therapiegruppe!
Das Feedback, dass jeder oder wir als Gruppe sich Unterstützung holen sollten, wenn die Themen nicht im Kreis gelöst werden können, wird ernstgenommen.
Transformationsprozesse:
In der Natur wird nichts “zu sich selbst”, ohne verletzlich zu sein: Das Wachstum eines Baumes erfordert weiche, biegsame Triebe, genau wie ein Krustentier seine Panzer abwirft und weich werden muss.
Wir erkennen an, dass die Schaffung von Neuem Veränderungen und Ängste auslöst. Transformationsprozesse werden so weit wie möglich unterstützt und begleitet oder darauf hingewiesen, dass einzelne sich Unterstützung holen können, wenn sie die Möglichkeiten der Gruppe oder den Rahmen übersteigen.
Aus bekannten Systemen, Hierarchien und sozialen Gefügen auszusteigen, bedeutet nicht, dass wir automatisch die Fähigkeiten besitzen, die dafür notwenig sind. Oft stoßen wir an unsere gesellschaftlich erlernten Muster, Grenzen und Glaubenssätze. Die Auseinandersetzung damit löst oft große Ängste und Unsicherheit aus, die nicht bedeuten, dass das Neue schlecht ist, sondern nur unbekannt.
Mut ist daher ein wichtiger Begleiter bei uns.
Werte
Gemeinschaft
Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gesellschaft stärken indem wir kleinteiligere Gruppen im Alltag bilden, die demokratische und inklusive Interessen, Werte, Ziele oder Aktivitäten teilen. Es ist mehr als nur eine Ansammlung von Individuen; es ist ein soziales Netzwerk, das auf Zusammengehörigkeit und Interaktion basiert.
Kinder als Schlüssel zur nachhaltigen Zukunft
Eine Gemeinschaft ohne Kinder wäre nicht nachhaltig, da Kinder die Zukunft repräsentieren. Sie bringen frischen Geist, Energie und eine kontinuierliche Weiterentwicklung in die Gemeinschaft. Kinder unterstützen die Erneuerung und Fortführung von Traditionen, Werten und kulturellem Erbe. Sie fördern die soziale Dynamik und den Zusammenhalt, und sie sind entscheidend für das langfristige Gleichgewicht und die Vitalität einer Gemeinschaft. Viele bestehende Projekte lassen Kinder außen vor.
Ganzheitliche Betrachtung von Persönlichkeiten in unserer Gemeinschaft
In unserer Gruppe betrachten wir die Mitglieder holistisch, indem wir ihre gesamte Persönlichkeit, Beziehungen und Einbindung in die Gemeinschaft versuchen zu berücksichtigen. Positiv fördert dies Verständnis, Vielfalt und Zusammenarbeit für individuelles und kollektives Wachstum. Dennoch können negative Aspekte entstehen, wenn Konflikte ungelöst bleiben oder individuelle Bedürfnisse die gemeinsamen Ziele beeinträchtigen. Eine ausgewogene und harmonische Gruppendynamik erfordert daher effektive Kommunikation und Konfliktlösungsstrategien.
Standpunkte mit Überzeugung vertreten, ohne Starrheit
Habe klare Meinungen und stehe zu ihnen, aber sei bereit, diese Meinungen zu ändern, wenn du etwas Neues lernst oder wenn sich die Situation ändert. Es geht darum, stark in deinen Überzeugungen zu sein, aber auch flexibel genug, um offen für neue Ideen zu sein.
Experimentieren, Scheitern, Lernen und Neuversuch
Versuche neue Dinge, akzeptiere, dass du manchmal scheitern wirst und lerne aus diesen Erfahrungen.
Konstruktiver Umgang mit Meinungsverschiedenheiten
In einer Meinungsverschiedenheit oder Diskussion respektvoll und konstruktiv zu sein, selbst wenn man anderer Meinung ist. Es beinhaltet, seine Meinung klar auszudrücken, zuzuhören, die Meinungen anderer zu respektieren und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, anstatt in einen konfrontativen Streit zu geraten. Zusammengefasst geht es darum, unterschiedliche Ansichten in einem respektvollen und konstruktiven Rahmen zu handhaben.
Ehrliche Kommunikation als Grundpfeiler
Bedeutet, aufrichtig und ehrlich zu sein, oft auf eine Weise, die direkt und ungeschminkt ist. Es geht darum, seine Gedanken und Gefühle ohne Zurückhaltung oder Verzerrung auszudrücken. Menschen, die „radical honesty“ praktizieren, versuchen, keine unehrlichen oder beschönigenden Aussagen zu machen, selbst wenn die Wahrheit unangenehm ist. Dafür gibt es verschiedene Formate.
Transparente Prozesse für Vertrauen und Klarheit
Bedeutet, extrem offen und transparent zu sein. In einem Kontext, in dem dieses Prinzip angewandt wird, werden alle Informationen, Entscheidungen und Prozesse so weit wie möglich für alle sichtbar gemacht. Es geht darum, Geheimnisse zu minimieren und ein Höchstmaß an Klarheit und Offenheit in einer Organisation oder Gemeinschaft zu schaffen. Bei „radical transparency“ sind Informationen für alle zugänglich, und es wird wenig bis gar nichts verborgen oder zurückgehalten.
Bewusstseinsbildung für emotionale Intelligenz
In einem einfachen Sinne geht es darum, die Verbindung zwischen dem, was wir denken (unseren Gedanken) und dem, was wir fühlen (unsere Emotionen), deutlich und nachvollziehbar zu machen. Dies kann helfen, besser zu verstehen, wie unsere Gedanken unsere Gefühle beeinflussen und umgekehrt. Wenn diese Zusammenhänge sichtbar gemacht werden, kann es einfacher sein, unsere Reaktionen zu verstehen und gegebenenfalls positive Veränderungen vorzunehmen.
Dies kann dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und die Kommunikation innerhalb der Gruppe zu verbessern.
Selbstverantwortung für kollektiven Erfolg
Selbstverantwortung bedeutet, dass du für deine eigenen Handlungen und Entscheidungen verantwortlich bist. Es geht darum, sich bewusst zu sein, wie deine Taten die Dinge um dich herum beeinflussen, und die Konsequenzen deiner Handlungen zu übernehmen. Kurz gesagt, wenn du selbstverantwortlich bist, erkennst du, dass du eine Rolle dabei spielst, wie sich die Dinge entwickeln, und du übernimmst die Verantwortung für das, was du tust.
Vertrauensvolle Beziehungen und offener Dialog
Es ist das Gefühl, dass man sich darauf verlassen kann, dass jemand ehrlich ist.
Vertrauen bildet oft die Grundlage für gute Beziehungen und Zusammenarbeit, weil es ein Gefühl von Sicherheit und Zuverlässigkeit schafft. Wenn man Vertrauen hat, geht man davon aus, dass die andere Person das Richtige tun wird.
Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Beziehung und Zusammenarbeit. Es ist das Gefühl, auf die Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit des anderen vertrauen zu können. In unserer Gemeinschaft schaffen wir eine Atmosphäre des Vertrauens, die Sicherheit und Gewissheit bietet. Durch dieses Vertrauen entsteht die Überzeugung, dass jeder Einzelne das Richtige im Sinne der gemeinsamen Ziele tun wird. Diese Vertrauensbasis fördert nicht nur eine positive Dynamik, sondern bildet auch die Grundlage für einen offenen Dialog, in dem Ideen und Anliegen frei ausgetauscht werden können. In einer Umgebung des Vertrauens fühlen sich die Mitglieder befähigt, ihre Meinungen zu äußern und aktiv zur Gestaltung unserer Gemeinschaft beizutragen.
Konflikte als Chancen zur Stärkung der Gemeinschaft
Statt Konflikte zu vermeiden oder zu unterdrücken, werden sie direkt angesprochen und diskutiert. Es geht darum, dass Menschen in der Lage sind, ihre Meinungsverschiedenheiten offen zu äußern, zuzuhören, die Perspektiven anderer zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Diese offene Herangehensweise fördert eine gesunde Kommunikation und trägt dazu bei, Konflikte konstruktiv zu bewältigen, anstatt dass sie sich aufstauen oder Eskalationen verursachen.
Selbstbestimmung
Wir geben uns die Befähigung und das Vertrauen, dass jeder seine Fähigkeiten und Ideen vollständig einbringen kann. Ein Umfeld, in dem jedes Gruppenmitglied das Selbstvertrauen entwickelt, aktiv Vorschläge zu machen, Entscheidungen mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen.
In unserer Gemeinschaft befähigen und vertrauen wir jedem Mitglied, seine individuellen Fähigkeiten und Ideen vollständig einzubringen. Wir schaffen ein Umfeld, in dem jedes Gruppenmitglied das Selbstvertrauen entwickelt, aktiv Vorschläge zu machen, Entscheidungen mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen. Hierbei ermutigen wir zur Entfaltung persönlicher Potenziale und fördern ein Klima der Eigenverantwortung. Selbstbestimmung bedeutet für uns nicht nur die Freiheit, eigene Wege zu gehen, sondern auch die Bereitschaft, gemeinsam an der Gestaltung unserer Zukunft teilzuhaben. In dieser Atmosphäre der Selbstbestimmung blüht die Vielfalt der individuellen Beiträge auf, was zu einer dynamischen und lebendigen Gemeinschaft beiträgt.
Rituale
Morgenkreis
Wir treffen uns um 9.00 im Kreis und besprechen kurz die allgemeinen Tagespunkte.
Scrum Check In
Die einzelnen Arbeitsgruppen besprechen ihre Tagesaufgaben. Siehe Edu-Scrum für weiter Informationen.
Bewegung
Jeden Tag machen wir 30min Sport, von einfachen Bewegungen, Tanzen, Yoga und Animal Movement bis zum Fußballspielen. Alles, worauf wir Lust haben.
Mittagsessen
Vor dem Mittagessen setzen wir uns zu Tisch und halten für ein paar Minuten inne, was wir „die Stille“ nennen und essen anschließend unser selbstgekochtes Essen gemeinsam.
Putzen
Nach dem Mittagessen putzen wir alle gemeinsam. Aufgaben, wie zum Beispiel Geschirr abwaschen, Bücherregale abstauben, kleinere Reparaturen, Klo putzen und Boden aufkehren stehen an.
Kinder Wir-Meeting (KiWi)
Die Kinder und Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich untereinander und mit Erwachsenen auszutauschen. Es ist der Ort, um Konflikte anzusprechen, über Gefühle zu reden und die nächste Woche zu planen.
Wir-Meeting (ErWi)
Die Erwachsenen haben die Möglichkeit, über ihre gegenseitigen Projektionen, Gefühle und Konflikte in Bezug auf das Projekt zu sprechen.
Feiern
Sei es Geburtstage, Frühlings-, Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern, stärken die Gemeinschaftsbindung, fördern Traditionen, schaffen positive Erlebnisse und tragen zur emotionalen Unterstützung bei. Sie sind inklusiv und spielen eine zentrale Rolle im sozialen Zusammenhalt.
Formate
Onboarding-Prozess
Nach einem initialen Infogespräch bieten wir die Möglichkeit zur Hospitation, um einen gegenseitigen Eindruck zu gewinnen. In einem anschließenden Reflexionsgespräch klären wir Unklarheiten und beantworten aufkommende Fragen. Es stehen mehrere Hospitationsmöglichkeiten zur Verfügung, gefolgt von einer Einladung zu unserem WirMeeting. Bei gegenseitiger Zustimmung wird der Mitgliedsvertrag auf Probezeit unterzeichnet und ihr werdet herzlich willkommen geheißen.
Community Building nach M. Scott Peck:
2 mal im Jahr Freitag bis Sonntag
- Gemeinschaft als Prozess: M. Scott Peck betont, dass Gemeinschaft nicht nur ein Zustand ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Es erfordert eine aktive Beteiligung der Mitglieder, um eine dauerhafte und sinnvolle Gemeinschaft zu schaffen.
- Offenheit für Unterschiede: Die Schaffung einer Gemeinschaft erfordert die Bereitschaft, Unterschiede anzuerkennen und zu akzeptieren. Es geht darum, Diversität zu schätzen und eine Umgebung zu schaffen, in der Menschen ihre einzigartigen Perspektiven einbringen können.
- Inklusion und Authentizität: Authentisches Teilen und Zuhören sind entscheidend. Mitglieder einer Gemeinschaft sollten sich ermutigt fühlen, ihre Gedanken und Gefühle offen mitzuteilen. Dies schafft ein Gefühl der Verbundenheit und Integrität.
- Kommunikation und Konfliktlösung: Effektive Kommunikation und die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu bewältigen, sind Schlüsselaspekte des Gemeinschaftsbaus. M. Scott Peck betont die Bedeutung ehrlicher und offener Kommunikation, um Missverständnisse zu vermeiden und eine gesunde Dynamik zu fördern.
- Gemeinsames Ziel: Gemeinschaften werden durch ein gemeinsames Ziel oder eine gemeinsame Vision gestärkt. Das Teilen eines übergeordneten Zwecks kann dazu beitragen, die Motivation der Mitglieder zu fördern und eine gemeinsame Ausrichtung zu schaffen.
- Verantwortung und Engagement: Individuelle Verantwortung und Engagement sind entscheidend für den Gemeinschaftsprozess. Mitglieder sollten bereit sein, Verantwortung für ihre Handlungen und für das Wohlbefinden der Gemeinschaft zu übernehmen.
- Scott Peck ermutigt dazu, dass Gemeinschaftsbildung ein kontinuierlicher, manchmal herausfordernder Prozess ist, der sich jedoch langfristig als lohnend erweisen kann. Durch eine bewusste und engagierte Teilnahme der Mitglieder kann eine Gemeinschaft entstehen, die auf Respekt, Offenheit und gemeinsamen Zielen basiert.
Planungsklausur
Jedes Jahr gegen Ende April nehmen wir uns ein Wochenende Zeit, um den Rahmen für das kommende Jahr zu gestalten. Wir berücksichtigen persönliche Termine wie längere Reisen, den Lernplan der Kinder sowie Zeit für Praktika und Projekte.
WirMeeting
Das WirMeeting ist ein Format, in dem wir uns alle einmal in der Woche zusammensetzen, um uns wieder zu rekalibrieren und uns zu verbinden. Besonders wenn neue Strukturen und Arbeitsweisen erforscht werden, ist es wichtig, sich zeitnah und oft zusammenzusetzen und Konflikte, Stimmungen und Gefühle, die aufgekommen sind zu besprechen. Es werden Befindlichkeiten in Bezug auf das Projekt ausgetauscht. Wir reden über Dinge, die wir tun und wie es uns damit geht. Hier können wir uns gegenseitig emotional unterstützen und erfahren gleichzeitig, wo die anderen gerade stehen und was sie tun.
Dieses Format dient dem besseren Sortieren und dazu herauszufinden, ob ich selber in meiner Mitte bin, ob ich gerade meine Befindlichkeit auf etwas oder jemanden projiziere, bzw. wo gerade „das Problem“ liegt. Der Austausch ist ehrlich und bietet einen Entwicklungsraum bei emotional besetzten Themen.
Die Ehrlichkeit und der Mut, sich einander zuzumuten, stellen für uns dabei einen großen Wert dar.
Ab einer gewissen Gruppengröße werden wir in mehreren Gruppen von bis zu 8 Personen zusammenkommen. Das Treffen dauert zwei Stunden. Im Anschluss kann noch ein gemütlicher Ausklang stattfinden.
Organisation
Wir haben eine flache und team-basierte Organisation. Es gibt wenige Hierarchieebenen. Die Kommunikation ist direkt. Entscheidungen werden schnell, je nach Thema in der Gruppe oder alleine mit der Möglichkeit zu einem Beraterprozess getroffen. Unsere Struktur fördert eine offene Arbeitskultur. Die Arbeit wird von Teams durchgeführt, die oft interdisziplinär sind und an gemeinsamen Zielen und der Vision arbeiten.
Finanzen
Wir arbeiten derzeit alle ehrenamtlich und bringen die Miete gemeinsam auf. Unser Ziel ist es, Ressourcen einzusparen, zB. durch das Coliving oder eine FoodCoop.
Dadurch, dass wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, braucht es nicht für jede Rolle eine/n Angestellte/n. Wir arbeiten ohne Gewinnorientierung.
Personalführung und Management
Durch unsere Formate und dadurch, dass wir uns immer wieder zusammensetzen, gewährleisten wir ein funktionelles Team.
Das bedeutet für uns, sich mit uns in einen Kreis zu setzen und sich einander zuzumuten und zuzuhören. Wir tragen Vertrauen in die Gruppe, dass wir gemeinsam Lösungen finden können.
Kommunikation
Offene Kommunikation in unserer Organisation zeichnet sich durch Transparenz, Ehrlichkeit und Inklusivität aus. Informationen innerhalb der Organisation sowie mit externen Personen werden so transparent wie möglich geteilt.
Tür und Angel Gespräche
Ein Tür-und-Angel-Gespräch in unserer Gruppe bezieht sich auf kurze, informelle Unterhaltungen, die spontan und ungezwungen stattfinden, oft am Eingang (Tür) oder beim Verlassen (Angel) eines Raums. Diese Gespräche sind effiziente Gelegenheiten für den schnellen Austausch von Informationen, Klärung von Fragen oder informellen sozialen Kontakt. Sie sind kurz, unverbindlich und tragen dazu bei, die Kommunikation zu erleichtern.
Entscheidungsfindung mit Beraterprozess
Wir entscheiden im Konsent mit Beraterprozess nach Frederic Laloux.
Der Beraterprozess basiert auf partizipativer Entscheidungsfindung. Jede Person oder Arbeitsgruppe kann Entscheidungen treffen, nachdem sie relevante Personen und Menschen vom Fach konsultiert hat. Erhaltene Ratschläge werden berücksichtigt, aber die endgültige Entscheidung liegt bei den Entscheidenden. Dies fördert eine Kultur der Zusammenarbeit und Eigenverantwortung, indem die Macht auf alle Beteiligten verteilt wird.
Konfliktlösungsmethoden
Ehrlichkeit und Offenheit
Clearing-Gespräche
(Klein-)Gruppenprozesse z.B. Wir-Meeting, Community Building
Coachinggespräche
Mentoring
Aufstellungen
Rechtliche Form
Wir sind ein gemeinnütziger, nicht profitorientierter Verein.